Keywords / Bulimie, Ess-Brechsucht

Die Bulimie/Ess-Brechsucht tritt vorwiegend bei Mädchen und jungen Frauen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren auf. Wie bei der Magersucht sind in erster Linie Frauen unserer westlichen Gesellschaft mit dem vorherrschenden Schlankheitsideal betroffen.

Die Bulimie/Ess-Brechsucht ist eine Essstörung, bei der es zu wiederholten Essanfällen kommt. Innerhalb kurzer Zeit werden große Mengen an Nahrungsmitteln verzehrt. Um eine Gewichtszunahme zu verhindern, wird nach dem Essen ein Erbrechen der Mahlzeit selbst herbeigeführt oder es wird streng gefastet. Es können aber auch Abführmittel, Appetitzügler oder harntreibende Mittel eingenommen werden, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden.

Diese gewichtsregulierenden Maßnahmen werden von den Betroffenen vor allem aufgrund der übermäßigen Angst zuzunehmen oder dick zu werden eingesetzt. Figur und Gewicht haben einen übermäßig starken Einfluss auf das Selbstwertgefühl der Betroffenen. Die an Bulimie leidenden Frauen sind meist normalgewichtig, sie können jedoch auch leicht unter- oder übergewichtig sein.
 Bei einem Essanfall haben die betroffenen Personen oft das Gefühl, die Kontrolle über das Essen zu verlieren. Die Essanfälle finden meist heimlich statt und sind mit anschließenden Schuldgefühlen und Ekelempfindungen verbunden.

Körperliche Folgeerscheinungen der Essanfälle und des Erbrechens sind u.a. erhebliche Zahnschäden, Entzündungen der Speiseröhre, sowie ein Mangel an lebenswichtigen Salzen, der lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen kann.

Die Behandlung der Bulimie erfolgt in erster Linie durch Psychotherapie; Selbsthilfegruppen und Selbsthilfebücher bieten eine Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung. Bestimmte Antidepressiva können die Häufigkeit von Essanfällen und Erbrechen vermindern. Bei Vorhandensein einer ausgeprägten Depression werden auch Antidepressiva verabreicht.

Quelle: www.meduniwien.ac.at

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